Presse und Auszeichnungen

LKZ, 2. November 2013: Fantasy für den Märchengarten

Das Blühende Barock ist erstmals der Schauplatz eines Romans: Die Freiberger Bibliothekarin Mona Jeuk hat mit „Nachts im Park“ ein Buch für Jugendliche geschrieben. (Von Kathrin Haasis)

Diese Gestalt ist schon tagsüber zum Gruseln. „Ich bin der Riese Goliath und habe jetzt dein Klopfen satt“, brummt der glubschäugige Koloss, während er langsam über die Mauer seiner Festung lugt und droht: „Lässt du nicht bald das Lärmen sein, sperr ich dich in die Burg hier ein.“ Bei Mona Jeuk verwandelt sich Goliath nachts in ein wahres Monster – mit einem Riesenhunger auf Menschenfleisch. Die Freiberger Bibliothekarin hat einen Fantasyroman geschrieben, in dem der Märchengarten gar nicht mehr so märchenhaft ist. „Das Blühende Barock spielt eine wirklich wichtige Rolle, ohne den Park geht das Buch nicht“, sagt die Autorin. Sie ist damit die Erste, die die Gartenanlage literarisch in Szene setzt.
Mona Jeuks Held heißt Ludwig. Gleich am Anfang wird er Waise. „Eltern müssen entweder böse oder tot sein, wenn Kinder ein Abenteuer erleben sollen“, sagt sie. Der 15-Jährige hat eine sechs Jahre alte Schwester und eine demente Oma und hat Angst vor dem Jugendamt. Als die Situation mit der vergesslichen Großmutter immer brenzliger wird, nimmt er Reißaus – und versteckt sich mit seiner kleinen Familie im blühenden Barock. Bald merkt er, dass sie nicht die Einzigen sind, die bei Dunkelheit durch den Märchengarten streifen. Denn die Figuren führen ein gefährliches Eigenleben. Eine Art Fluch liegt auf ihnen.
„Nachts im Park ist alles anders“ heißt Mona Jeuks Fantasyroman. Er ist ihr zweiter: Im Kloster Maulbronn ließ sie bereits die Gespenster spuken. „Ich wollte immer Schriftstellerin werden“, sagt die 46-Jährige und lacht. Als blauäugig beschreibt sie sich und ihren Berufswunsch als „eine tragische Veranlagung“. Ein Germanistikstudium hielt sie für den richtigen Weg, doch nach sieben Semestern kam ihr das Ziel abhanden. „Damit nichts mehr schiefgehen kann“, sattelte sie auf Bibliothekarin um. Aber der Brotberuf hat sich als ziemlich erfüllend und abwechslungsreich entpuppt. Die Schriftstellerei ließ sie bleiben, bis sie anfing, sich selbst in der dritten Person zu erzählen, was sie tat. „Vielleicht ist das Schreiben für meine geistige Gesundheit wichtig“, erkannte sie schließlich.
Es ist jetzt ihr Hobby, ein forderndes allerdings. „Es hat lange gedauert, bis ich den Dreh raushatte, wie man ein Buch zu Ende bringt“, erzählt Mona Jeuk. Mittlerweile geht sie ihre Geschichten professionell an. Drei Jahre stecken in „Nachts im Park“. Das im Traumbuchverlag erschienene Werk wirkt von vorne bis hinten durchdacht, neben der Handlung vor allem der Schauplatz. Es sollte ein Ort sein, der touristisch und damit für die Vermarktung interessant ist. Das gelungene Buch ist aufwändig gestaltet, kostet dennoch nur 9,99 Euro. Für den Preis „nimmt man es einfach mal mit“, hofft Mona Jeuk. Die Auflage beträgt 700 Stück, und die will die Autorin in den Ludwigsburger Buchläden und im Blühenden Barock verkaufen. Dem Parkdirektor Volker Kugel gefällt die Idee: Er hat ihr erlaubt, das offizielle Logo mit dem geschwungenen L auf das Buch zu kleben.
Aber trotz aller Vernunft bei der Schreiberei verbindet Mona Jeuk auch eine persönliche Geschichte mit dem Park. „Es ist eine Stetigkeit, das Blühende Barock gehört einfach dazu“, findet sie. Als Kind fuhr sie mit der Oma und dem Zug nach Ludwigsburg. Als Jugendliche kam sie mit dem Freund zum Bootfahren und später mit den eigenen zwei Kindern wieder. Der Drache ist bis heute ihre Lieblingsfigur. „Aber für das Buch hatte er leider kein Potenzial“, sagt sie und lacht. Im Gegensatz zu Goliath fordert er mit sanfter Stimme nur Papier.

 


 

pennekampLKZ, 18. Januar 2014: Vollblutpädagogin im Dienste der Literatur

Gabriele Pennekamp leistet mir ihrem Literaturkreis in der Stadtbibliothek seit mehr als 20 Jahren hervorragende Arbeit

In Freiberg ist sie eine Institution. In Ludwigsburg prägt sie den literarischen Teil der katholischen Erwachsenenbildung: Gabriele Pennekamp ist Literaturvermittlerin und leistet als solche seit 1991 hervorragende Arbeit, heißt es in einer Pressemitteilung der Freiberger Stadtbibliothek.
Es gibt Romane, die lesen sich quasi von selbst. Und es gibt solche, die den Lesern einiges abverlangen. Erstere beherrschen den Buchmarkt. Letztere haben Bestand – in den Regalen wie im Leben. Die anspruchsvollen Bücher haben das Potenzial, nachhaltig Eindruck zu hinterlassen, manchmal beeinflussen sie sogar den weiteren Lebensweg. Einige wecken erbitterten Widerstand. Nie aber sind sie beliebig. Solche Bücher bespricht Gabriele Pennekamp einmal im Monat in der Freiberger Stadtbibliothek.

Keine Vortragsveranstaltung

Zuletzt war es der Roman „Alles über Sally“ von Arno Geiger. Vierzehn BesucherInnen fanden den Weg in die Stadtbibliothek, alle hatten das Buch aufmerksam gelesen. In den Jahrzehnten ihrer Arbeit hat Gabriele Pennekamp nicht nur treue Leser gefunden, sondern diese auch gut geschult. Ihr Literaturkreis ist keine Vortragsveranstaltung. Die Anwesenden sollen sich einbringen und tun dies mit Begeisterung. Die wesentlichen Charakteristika der Protagonisten, Handlungselemente und Stilmittel werden von Pennekamp erfragt, die Antworten kommen rasch und zeigen, wie gut sich die BesucherInnen vorbereitet haben. Ein bisschen erinnert das an eine Schulstunde. Wobei die meisten Lehrer von so toller Mitarbeit nur träumen können.
Gabriele Pennekamp ist Lehrerin. Aus familiären Gründen konnte sie diesen Beruf nur kurz ausüben. Im Literaturkreis beweist sie, dass sie Vollblut-Pädagogin ist. Ihr didaktisches Gespür, gepaart mit dem Wissen der Germanistin und leidenschaftlichen Leserin, fließt seit 1990 in die Erwachsenenbildung ein.

Detailliertes Skript für jedes Buch

Sie nimmt ihre Aufgabe nicht auf die leichte Schulter. Jedes vorgestellte Buch fordert ihr eine Woche intensiver Vorbereitung ab. Zweimal liest sie es hochkonzentriert, recherchiert zu Buch und Autor, fertigt ein detailliertes Skript an, präpariert das Buch mit Vermerken und unzähligen Lesezeichen. „So ausgerüstet gelingt es ihr, nicht nur alles Wesentliche gut verständlich, unterhaltsam und mit Textstellen belegt zu vermitteln. Sie greift auch jederzeit Gesprächsbeiträge ihrer Teilnehmer auf und integriert diese spielend in den Ablauf des Abends“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
In einer Zeit, in der Genre-Literatur den Buchmarkt beherrschte, seien Literaturvermittler wie Gabriele Pennekamp wichtig. Die „hohe“ Literatur habe nicht genug kommerzielles Potenzial, um im Meer der Einweg-Romane sichtbar zu bleiben. „Für die Weiterentwicklung unserer kulturellen Identität sei sie aber unverzichtbar. Da ist es gut, wenn jemand für uns das Netz auswirft und besondere Delikatessen wie „Alles über Sally“ an Land zieht – und dann auch noch weiß, wie man sie serviert“, teilte die Stadtbibliothek mit.

 

2013 – Vier mal „Gold“ für die Stadtbibliothek Freiberg a.N.star

Jedes Jahr werden sie in Freiberg a. N. mit besonderer Spannung erwartet: Die Ergebnisse des bundesdeutschen Bibliotheksvergleichs BIX. Immerhin hat die Freiberger Bibliothek in den letzten dreizehn Jahren – solange gibt es den BIX bereits – sechsmal den 1. Platz belegt. 2012 erreichte die Freiberger Bibliothek sogar das erste Mal die Auszeichnung „Gold“ in allen vier Kategorien. Auch in diesem Jahr gibt es in Freiberg wieder Anlass zum Feiern.

Das Ranking allerdings wurde bereits 2012 abgeschafft und durch eine Form des „Ratings“ ersetzt. Die teilnehmenden Bibliotheken, 196 Stadtbibliotheken und 84 Hochschulbibliotheken, konnten in vier Kategorien Gold erringen. Um Gold in einem Bereich zu erhalten, musste man auch 2013 den sogenannten „Quantilsrang“ von 0,67 bis 1,0 erringen. 1,0 ist jeweils der maximal erreichbare Wert.

Die fantastischen Ergebnisse für die Freiberger Bibliothek:

Angebote: 0,99 von 1,0
Nutzung: 0,97 von 1,0
Effizienz: 0,97 von 1,0
Entwicklung:0,99 von 1,0

Traumhafte Werte erreichte die Stadtbibliothek Freiberg a.N. in der Kategorie „Angebote“ in den Untergruppen Internetservice (0,98), Besuche je Einwohner (1,0) und Veranstaltungen (0,99).

In der Kategorie „Nutzung“ waren die Besucher je Einwohner (0,99) und die Entleihungen je Einwohner (0,99) herausragend. Mit 0,96 und 0.97 Quantilsrang in den Gruppen Besucher je Öffnungsstunde und laufenden Ausgaben je Besucher hat die Freiberger Bibliothek in Effizienz gepunktet. Auch im BereichEntwicklung hat die Bibliothek Topwerte in der Untergruppe „Erneuerungsquote“ (0,98) und dieses Jahr ein schönen Wert 0,90 für Investitionen. Auch alle anderen Wert bewegen sich über dem Durchschnitt, selbst die mittelmäßigen Besucherzahlen der Website (0,58), die wahrscheinlich durch sehr häufige Ausfälle des Providers Belwue entstanden.

Natürlich wäre die Freiberger Bibliothek neugierig gewesen, ob sie wieder einen ersten oder zweiten Platz erreicht hätte. Aber das neue Ratingsystem ist eigentlich gerechter. Denn so können Ausfälle in einer Gruppe doch zu drei mal Gold führen. Und eine Bibliothek, die bisher erste Plätze belegt hatte, zeigt nun auch deutlicher ihre Schwächen auf. Denn dieser Bibliotheksvergleich soll ja nicht nur zum Angeben dienen, sondern auch eine Weiterentwicklung in Stärken und Schwächen bewirken.

Übrigens haben die Bibliotheken mit den Einwohnerzahlen bis 30 000 Einwohner mit 23 Gewinnen (von 44 Gewinnern insgesamt) gezeigt: Vom den Kleinen kann man viel lernen! Der Wilde Süden kann sich dabei sehen lassen: Vier Bibliotheken aus Baden-Württemberg haben in der Gruppe 15 000 – 30 000 Einwohner vier mal Gold gewonnen: Freiberg a.N.. Insgesamt haben 11 Bibliotheken aus Baden-Württemberg (von 40) vier mal Gold gewonnen!

 

2011 – Die Stadtbibliothek Freiberg a.N. ist zum sechsten Mal Sieger im Bibliotheksvergleich „BIX“bix2011

Leider gibt es keine glitzernden Pokale oder Medaillen für diesen Gewinn, aber auf die sechste Urkunde mit dem 1. Platz ist das Bibliotheksteam in Freiberg a.N. sehr stolz. Auch die Freiberger Stadtverwaltung freut sich über diesen weiteren Sieg der Bibliothek.

Der Bibliotheksvergleich BIX, publiziert durch den Deutschen Bibliotheksverband, findet dieses Jahr bereits das zehnte Mal statt. Für das Berichtsjahr 2010 beteiligten sich 236 Bibliotheken.

Der Bibliotheksindex BIX ermittelt durch verschiedene Kennzahlenvergleiche die Leistungsfähigkeit der Bibliotheken ähnlicher Größe. Jede Bibliothek, die am BIX teilnimmt, bekommt für ihre Leistungen Punkte in vier „Dimensionen“: Auftragserfüllung, Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsorientierung.

Die Stadtbibliothek Freiberg a.N. ist seit Anfang an dabei. Denn schließlich ist man ja neugierig, wie man im Vergleich zu anderen Bibliotheken steht. Außerdem können diese Ergebnisse gut dazu dienen, die Arbeit vor Gemeinderat und Verwaltung transparenter aufzuzeigen.

Die Stadtbibliothek Freiberg a.N. hat in allen vier geprüften Bereichen: Auftragserfüllung, Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit und Zielorientierung hervorragend abgeschnitten. Auf diese Ausgewogenheit zwischen den Bereichen ist das Bibliotheksteam besonders stolz. Ein guter Platz in Wirtschaftlichkeit sollte beispielsweise nicht auf Kosten der Kundenorientierung gehen, eine gute Auftragserfüllung aber auch nicht um “jeden Preis” erfolgen.

Den guten Wert in Auftragserfüllung verdankt die Bibliothek zu einem großen Teil dem ausgebauten Computer- und Internet-Angebot und den vielfältigen Veranstaltungen. Es stehen 7 öffentliche Internet-Arbeitsplätze zur Verfügung. 248 Veranstaltungen wurden 2010 in der Bibliothek angeboten, der Schwerpunkt lag hier auf der Literatur- und Leseförderung für Kinder und Schüler. Hilfe erfährt die Bibliothek hier durch den Freundeskreis der Bibliothek, der auch selbstständig Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Lesepaten oder Lesungen für Erwachsene, organisiert und durchführt.

Bei der Dimension Kundenorientierung liegt die Stadtbibliothek Freiberg a.N. bei den Öffnungszeiten vor dem Durchschnitt. 38 Wochenöffnungsstunden und wenig Schließtage finden sich in wenigen Bibliotheken dieser Größenordnung. Dass die Freiberger Bibliothek die besten Besucherzahlen pro Einwohner aufweist, verdankt sie ihrer „offenen Tür“ und dem attraktiven Angebot. Die räumliche Anbindung an die Schule spielt hier sicher auch eine große Rolle.

Wirtschaftlichkeit war schon immer eine Stärke der Freiberger Bibliothek. Dieses Jahr erreichte die Freiberger Bibliothek hier einen zweiten Platz. Die laufenden Ausgaben je Besucher sind die niedrigsten im Vergleich (1,78 Euro statt dem Mittelwert von 4,41 Euro). Die investierten Mitarbeiterstunden je Öffnungsstunden (4,8 statt 5,4) liegen immer noch unter dem Mittelwert, obwohl 2010 ausnahmsweise eine Vollzeitpraktikantin zusätzlich arbeitete.

Im Punkt Entwicklung hat die Erneuerungsquote (17,5 % in Freiberg a.N.) höchstes Gewicht. Das Ergebnis ist ein topaktueller attraktiver Bestand. Mitarbeiterfortbildung ist der Freiberger Bibliothek besonders wichtig (2,1 statt 1,4). Investitionen (Baumaßnahmen, Möbel oder technische Ausstattung) fielen 2010 leider unterdurchschnittlich aus.

Plätze beim BIX – Historie:

  • 2000 – 6. Platz
  • 2001 – 1. Platz
  • 2002 – 1. Platz
  • 2003 – 1. Platz
  • 2004 – 2. Platz
  • 2005 – 4. Platz
  • 2006 – 4. Platz
  • 2007 – 1. Platz
  • 2008 – 2. Platz
  • 2009 – 1. Platz
  • 2010 – 2. Platz
  • 2011 – 1. Platz

 

Weitere Erfolge:
  • Erste Öffentliche Bibliothek in Deutschland mit Iso-Zertifizierung nach der ISO-Norm 9001:2000
  • Gewinn des Wettbewerbs „Internet für alle“ der Landesinitiative Baden-Württemberg Medi@: 12.500 Euro Preisgeld für die Umsetzung des Konzeptes

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