40 Jahre und ein bisschen weise
Die Freiberger Bibliothek hat eine lange, rührige Geschichte. Schon bevor sich Beihingen, Geisingen und Heutingsheim zur Gemeinde Freiberg a.N. zusammenschlossen, gab es in den Ortsteilen öffentlich zugängliche Bibliotheken. Sie wurden von nebenamtlichen Kräften geleitet und in Heutingsheim zusätzlich durch eine Hilfskraft unterstützt.
Bei der Zusammenlegung der Ortsteile entschied man sich für eine zentrale Lösung im neugeschaffenen Zentrum. Das Rathaus, die weiterführende Schule, das Hallenbad und eben auch die neue Stadtbibliothek entstanden „auf der grünen Wiese“ zwischen den alten Dörfern. Um auch die zukünftige Oscar-Paret-Schule gut mit Literatur unterstützen zu können, wurde die Bibliothek im Schulgebäude untergebracht, allerdings mit separatem Eingang für die Öffentlichkeit.
Am 3. Juni 1976 öffnete die Stadtbibliothek Freiberg a.N. ihre Türen und der Ausleihbetrieb begann mit zunächst acht Öffnungsstunden die Woche, verteilt auf drei Tage. 1288 Leser und 17.129 Ausleihen konnte die Bibliothek im ersten Jahr verbuchen.
Heute erinnert nichts mehr an diesen doch eher beschaulichen Betrieb. Mit fundiertem Management-Knowhow hat Bibliotheksleiterin Andrea Wehr in den vergangenen 24 Jahren eine moderne, quirlige Bibliothek geschaffen. 227624 Ausleihen im Jahr 2015 und 34,5 Wochenöffnungsstunden an sechs Tagen halten das Bibliotheksteam auf Trab. Sechs mal innerhalb von zwölf Jahren hat die Bibliothek den bundesweiten Bibliotheksvergleich BIX gewonnen. Kein Wunder, dass inzwischen 25% der Bibliothekskunden von außerhalb kommen. Die Bibliothek hat sich zu einem echten Frequenzbringer für das Freiberger Zentrum entwickelt.
Das Bibliotheksteam will sich auf diesen beachtlichen Erfolgen nicht ausruhen. Die Stadt Freiberg a. N. hat für das Ortszentrum große Pläne, die auch die Bibliothek angehen. Der geplante Abriss des maroden Schulgebäudes soll eine attraktive Neugestaltung des Zentrums ermöglichen. Die Bibliothek soll nach aktuellen Plänen in einem neu zu errichtenden Kulturgebäude unterkommen. Bis es soweit ist, gehen noch einige Jahre ins Land, doch Andrea Wehr und ihr Team schauen dem mit Tatendrang entgegen. Wie in allen Bereichen ist es ihr Ziel, mit den vorhandenen Ressourcen das Bestmögliche für ihre Kunden zu erreichen.