Autor: Mona Jeuk

Martin Walser: Brandung

Sprachgewalt: Das findet man nur noch selten. Martin Walser besitzt sie ganz eindeutig. Im kommenden Jahr wird er 90 Jahre alt und es besteht die Hoffnung, dass er uns dann noch immer mit neuen Werken beschenkt. In den vergangenen Jahren war er noch regelmäßig mit Lesungen im Stuttgarter Literaturhaus zu Gast. Walsers Roman Brandung stammt aus den achtziger Jahren und ist mir einer der liebsten von ihm. Der Protagonist: Helmut Halm, den wir bereits aus der verfilmten Novelle Ein fliehendes Pferd kennen. Den biederen, schwerfälligen Deutschlehrer verschlägt es für einige Monate an ein kalifornisches College, wo er im wörtlichen und...

House of Night – Gezeichnet

Als die 16-jährige Zoey von einem Späher gezeichnet wird, verändert sich ihr Leben komplett. Sie zieht in das House of Night, das ist sozusagen ein Internat für frisch gezeichnete Vampyre. Dort wird sie lernen, dass Licht nicht immer Gutes verheißt und Dunkles nicht immer böse ist. Zu allem Überfluss findet sie heraus, dass sie kein gewöhnlicher Vampyr ist, denn sie ist eine Auserwählte der Vampyrgöttin NYX. Sie und ihre Freunde merken schon bald, dass im House of Night ein grausames Spiel gespielt wird. Lesetipp von Fabienne, Praktikantin

Saeculum von Ursula Poznanski

In einem abgelegenen Waldstück will eine Gruppe Jugendliche fünf Tage lang so leben wie im Mittelalter: ohne Handy, Strom und fließendes Wasser, kilometerweit von der nächsten Stadt entfernt. Alles scheint harmlos, bis die Teilnehmer erfahren wo dieses Spiel stattfindet. Das Waldstück soll verflucht sein. Viele glauben nicht an diesen Fluch, bis unheimliche Dinge geschehen. Ist dieser Wald tatsächlich verflucht? Ursula Poznanski schafft es bereits ab der ersten Seite, ihre Leser zu fesseln. Die Geschichte ist außergewöhnlich und der Leser versteht erst am Ende alle Zusammenhänge, wodurch es diesem Buch gelingt, die Leser bis zur letzten Seite gefangen zu halten. Dieses...

Andrea Wehr: Luis Pfützensammler

Das schmuddeligste Bilderbuch, das ich kenne. Obwohl es nagelneu und sauber glänzend vor mir liegt. Ein Buch, das Regenwetter und die damit einhergehenden Pfützen als etwas so Wunderbares erscheinen lässt, dass die sonst so gern besungene Sonne zum unwillkommenen Störenfried absteigt. Eigentlich bin ich übers Bilderbuchvorlesen ja hinaus. Wenn aber meine Chefin eines schreibt, ist die Neugierde vorprogrammiert. Den Luis Pfützensammler musste ich mir also genau ansehen. Und ich muss sagen: Ich bin begeistert! Nicht nur von dem Buch, sondern auch von der Tatsache, dass meine zwei aus dem passenden Alter längst raus sind. Selbstverständlich hätte ich ihnen den Pfützensammler...

Hanns-Josef Ortheil: Die große Liebe

Der Großmeister der deutschen Sprache hat hier einen Liebesroman geschrieben, den es so eigentlich gar nicht geben dürfte: Er kommt fast ohne Konflikt aus und gänzlich ohne Klischees. Ortheil beherrscht es wie kein anderer, in Sprache und Gefühl zu schwelgen, ohne Kitsch zu produzieren. Ein Paar erlebt hier die ersten Tage seiner Liebe, eingebettet in die reizvolle Welt der italienischen Adria und die wundersame des Meeres. Ein Fest der Sinne gerade auch für alle, die sonst keine Liebesromane lesen. fsnb cash advance лучшие оффшорные юрисдикции digital marketing

Ilija Trojanow: Der Weltensammler

Weltliteratur für Genießer! Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Und in jeder Hinsicht Weltliteratur. Trojanow, selbst ziemlich herumgekommen, folgt hier den Spuren Richard Burtons der als sprachbegabter Offizier der britischen Krone Mitte des neunzehnten Jahrhunderts Indien, Arabien und Afrika bereist hat. Trojanow erzählt sprachgewaltig und mit umwerfender Sinnlichkeit. Was mir besonders gefällt: Er schildert nicht nur völlig verschiedene Welten. Er zeigt auch nebenbei, wie sich Welten sprachlich ausdrücken. In Indien begleitet ein Schreiber die Erzählung. Zu ihm kommt der Diener Burtons, damit der Schreiber ihm hilft, seine Forderungen durchzusetzen – ein sehr kompliziertes Unterfangen, das zahlreiche Besuche...