Kategorie: Romane und Sachbücher

Sarah Kuttner: Kurt

Wie trauert man, als Einzelner, als Familie, als Patchworkfamilie? Wir trauern um den kleinen Kurt, der sechsjährig bei einem Unfall in der Schule ums Leben kommt. Die ganze Leichtigkeit und relative Unbeschwertheit der sympathischen kleinen Patchworkfamilie um den großen Kurt und Lena, die einen neidisch machen kann, ist mit einem Mal verflogen. Nichts ist mehr, wie es war. In gewohnt schnodderigem Tonfall erzählt Sarah Kuttner („Mängelexemplar“) authentisch davon, was es heißt, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, und man bis zur Erschöpfung kämpfen muss, um wieder Land zu gewinnen. Achtung: Tränen inclusive. (Onleihe und Bib)

Charles Dickens: David Copperfield

David Copperfield Die Geschichte von David Copperfield im England des 19. Jahrhunderts führt durch dunkle Zeiten. Typisch für Charles Dickens steht der Protagonist zunächst ohne jegliche Freunde oder Besitz da. Sein Lebensweg führt durch viele Höhen und Tiefen. Auf welcher davon er sich am Ende befindet? Um das herauszufinden bietet die Bibliothek die unterschiedlichsten Möglichkeiten: Der originale Roman findet sich sowohl im physischen Bestand als auch in der Onleihe. In der Bibliothek gibt es außerdem eine kindergerechte Bearbeitung des Romans und eine Verfilmung (u.a. mit Maggie Smith und Daniel Radcliffe).

Elena Ferrante „Frau im Dunkeln“

Kinder oder Karriere?! Von der Schwierigkeit, diese beiden Gegenpole zu vereinbaren, der inneren Zerrissenheit und Belastung, ihrer Auswirkung auf das Mutter-(hier)Töchter-Verhältnis handelt dieser Roman von Elena Ferrante (Neopolitanische Saga). Die Sprachwissenschaftlerin Leda kommt während ihres Urlaubs, bei dem sie mit einer neapolitanischen Großfamilie in Kontakt kommt, ins Grübeln über ihre Beziehung zu ihren inzwischen erwachsenen Töchtern und der zu ihrer eigenen Mutter. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu den Mädchen und dem Wunsch, sich ihnen zu widmen und auf der anderen Seite ihrem Streben nach Selbstverwirklichung in Beruf und Privatleben kann sie noch immer nicht mit ihrer Vergangenheit Frieden...

Sally Hines: Wie ändert sich Gender?

Reihe: #dkkontrovers – große Fragen des 21. Jahrhunderts, 2019. Männlich, weiblich, divers: Wenn es nur so einfach wäre! Die wahre Vielfalt unserer Gesellschaft zeigt sich zunehmend in fließenden Übergängen. Was versteht man heute unter Geschlecht? Was ist mit (sexueller) Identität gemeint? Was verbirgt sich hinter LGBTQ und warum scheint jedes Jahr ein neuer Buchstabe dazuzukommen? Dieses schmale Buch bietet einen tollen Überblick in großer Schrift. Wer möchte, steigt tiefer ein und liest auch das Kleingedruckte.

André Aciman: Call me by your name

Ob auf der hauseigenen Terrasse oder einer Wiese in der Natur: Call me by your name ist der perfekte Liebesroman für heiße Tage. Die Geschichte von Elio und Oliver ist nicht nur herzerwärmend, sondern auch herzzerreißend. Einmal aufgeschlagen ist es fast unmöglich wieder aus der Hand zu legen. Die Fortsetzung „Find me“ ist bereits erschienen. Und wer es lieber vor dem Fernseher mag: Auch die Verfilmung ist außergewöhnlich gut. Verfügbarkeit: Roman in der Onleihe, Blu-Ray in der Bib

Ian McEwan „Saturday“

Krieg und Frieden, im Großen wie im Kleinen. London, Samstag, der 15. Februar 2003. Während  auf den Straßen die Menschen zusammenkommen zur größten Friedensdemo aller Zeiten, wird das gut bürgerliche Leben des Hirnchirurgen Henry Perownes und seiner Familie durch einen Überfall in seinem Haus ins Wanken gebracht. Sprachgewaltig erzählt McEwan von diesem ereignisreichen Tag. Er nimmt uns LeserInnen mit in die komplexe Gedankenwelt dieses gebildeten, große Verantwortung tragenden Genussmenschen, Operationen, Kochrezepte, Diskussionen über Sinn und Unsinn von Krieg werden ausführlich niveauvoll ausgebreitet. Und mit dem Überfall, spannend wie ein Thriller erzählt, zieht der gefürchtete Terror ein in diese noble Welt....

Denise Wild: Ausbessern & Verschönern

Bereits 2014 erschienen, aber hochaktuell: Slow Fashion als Gegenentwurf zur Mensch und Umwelt verachtenden Fast Fashion. Risse, Löcher und fehlende Knöpfe sind kein Grund, Textilien wegzuwerfen. Auch die falsche Passform lässt sich oft korrigieren. Hier werden verschiedene Techniken vorgestellt und inspirierende Beispiele gezeigt. Reparieren ist das neue „Öko“.

Peter V. Brett: Die Dämonensaga

Hat alles, was martialische Fantasy (heutzutage) braucht: Der Feind in Gestalt fieser, Menschen verschlingender Horclinge ist übermächtig und die Menschen untereinander zerstritten. Die Helden sind Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen. Die Story überrascht immer aufs Neue durch unvorhergesehene Wendungen, und die vielen verschiedenen Perspektiven machen alles möglich: Jeder Held und jede Heldin sind durchaus verzichtbar. Wenig Gedichte oder Lieder, keine Kunstsprache, (Landschafts)Beschreibungen sind auf ein Minimum reduziert, im Gegensatz zu Blut und Gewalt. Alles in allem sicher eher etwas für Game of Thrones Fans als für eingefleischte Tolkien-Anhänger. Wer so etwas mag, wird die Saga lieben. Reihenfolge der Bände...

Alina Bronsky „Der Zopf meiner Großmutter“

Helikopteromas gibt es auch, und was für bissige. Laut rotierend schwebt Margo im 2019 erschienenen Roman „Der Zopf meiner Großmutter“ von Alina Bronsky über Max, ihrem Enkel, und verschreckt mit ihrem Krach auch ihren Mann so sehr, dass der sich in die Wohnheimsnachbarin verliebt und eine neue Familie gründet. Das Ziel der übermäßigen Fürsorge wird nun ein anderes. Dass hinter der sehr harten, gar abstoßenden Schale ein weicher Kern steckt, lässt Bronsky in ihrem Roman von Anfang an erahnen – ohne Groll erzählt Max, der Icherzähler, von seinem Aufwachsen unter diesen Verhältnissen. Herausfordernder „Pageturner“ der besonderen Art! (Onleihe und Bibliothek)

Alina Bronsky: „Der Zopf meiner Großmutter“

Helikopteromas gibt es auch, und was für bissige. Laut rotierend schwebt Margo im 2019 erschienenen Roman „Der Zopf meiner Großmutter“ von Alina Bronsky über Max, ihrem Enkel, und verschreckt mit ihrem Krach auch ihren Mann so sehr, dass der sich in die Wohnheimsnachbarin verliebt und eine neue Familie gründet. Das Ziel der übermäßigen Fürsorge wird nun ein anderes. Dass hinter der sehr harten, gar abstoßenden Schale ein weicher Kern steckt, lässt Bronsky in ihrem Roman von Anfang an erahnen – ohne Groll erzählt Max, der Icherzähler, von seinem Aufwachsen unter diesen Verhältnissen. Herausfordernder „Pageturner“ der besonderen Art! (Onleihe und Bibliothek)